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Mainz

Einst römische Ansiedlung 'Moguntia' war auch die heutige rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Stadt Mainz im Mittelalter eine wichtige Pilgeretappe für Rom- und Santiagopilger, dies für Landpilger und auch für Wasserpilger.

496/97 ließ sich der Frankenkönig Chlodwig taufen. Er vertrieb die Alemannen aus dem Gebiet, wurde König von Westfranken und Gallien, kurze Zeit später König des Kölner Frankenreichs und Mainz gehörte fortan zum fränkischen Großreich. Im 6.Jh. blüht das Christentum in der Stadt auf.

Im 7. und 8. Jh. begann die Zeit der Mission durch Benediktinermönche aus dem angelsächsischen Gebiet. Der bedeutendste dieser Missionare war der aus Wessex stammende Bonifatius.

Hinweis: Peregrinatio, Bonifatius-Pilgerweg

Der Jakobsberg, auf dem die Zitadelle errichtet wurde, war im Mittelalter nur von einem Benediktinerkloster besiedelt, aus der Geschichte des Pilgerwesens wissen wir, dass die Römer mit Vorliebe Kultstätten der Kelten gerne „bereinigten“ und dort entweder siedelten oder gar einen Tempel errichteten.
Und auch wissen wir, wissen wir, dass in der Ära Missionierung so manche Klosteranlage auf Reste von keltischen Kultstätten errichtet wurden.

Die Zitadelle und der Drususstein, das antike Theatrum Mogontiacum oder die Kirche St. Stephan mit den leuchtend blauen Chagall-Fenstern lassen erahnen, wie viel Stadt- und somit Zeitgeschichte Mainz hervorbringt und auch, welche Bedeutung Mainz im frühen Mittelalter zur Zeit der Merowinger, Karolinger und Ottonen hatte.

Es war Karl der Große, der in der Nähe von Mainz eine seiner Kaiserpfalzen errichtete (Ingelheim), eine Verbindung Aachen nach Mainz existierte bereits in Form einer Hohen Straße, und eine solche Altstraße im Wegenetz des frühen Mittelalters brachte so manchen Pilger auf den Weg.

Auch war die heute rekonstruierte Pilgerroute „Fränkischer Jakobsweg“ im Mittelalter eine begehrte Handelsroute. Auf dem Main transportierte man die Hölzer aus dem Frankenwald mittels Floßfahrt über Würzburg und Frankfurt/a.M. bis Mainz (heute Wiesbaden/Mainz-Kastell), wo der Main in den Rhein fließt. Häufig gingen diese Floßfahrten weiter bis Rotterdam.

Rabanus Maurus ist im Zusammenhang mit Mainz und dem 9.Jh. besonders erwähnenswert. Einst Abt im Kloster Fulda war er Mitte des 9.Jh. Erzbischof von Mainz. Rabanaus Maurus stammte aus dem Rheingau (Winkel) und gehörte zu den „großen Gestalten“ der Umbruchzeit im Hinblick auf die Ära „Blütezeit des Pilgerwesens“. Ein freundschaftliches Verhältnis wird ihm mit Kaiser Lothar dem I uns einer Gattin Irmingard von Tours nachgesagt.

Der schnellste Verbindungsweg zwischen den mittelalterlichen Pilger-Hochburgen und geistigen Zentren Mainz, Fulda und Erfurt und zu den großen Handelsplätzen Frankfurt am Main und Leipzig war die Via Regia.

Die Hohe Straße von Mainz in die Wetterau – (heute Elisabethenstraße) - war in der Römerzeit Handels- und Heerweg. Ein Elisabethpfad führt in erster Linie zu Orten, wo sich einst die Hl.Elisabeth aufgehalten hat.
Frankenweg, Via Francigena, Via Francorum



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Mittelalterliche Landpilger wählten für ihre Reise von Ost nach Südwest gerne die Via Regia, ein Jakobsweg- Zubringer im damaligen Wegenetz.
So kamen z.B. Pilger aus Leipzig über Frankfurt und Mainz, Kaiserslautern, Saarbrücken, Metz, Verdun, Reims bis Paris und von dort aus auf ihrem Weg in Richtung Via Turonensis und für Aachen-Wallfahrer sicherlich von Bedeutung bis zum großen Jakobspilger-Ziel Santiago de Compstela auf die iberische Halbinsel.

Die Pilgeretappe Mainz spielte zur Blütezeit des Pilgerwesens aber auch für Wallfahrer nach Rom und Jerusalem eine große Rolle, Pilger suchten hier Anschluss an die Via Francigena oder an den Camino Francés bzw. gerne auch an die Ruta del Norte.

Tipp: Jakobsweg in Zahlen mit Info „Jakobsweg“ bzw. „Wege des Jakobus“ im Sinne der UNESCO
Pilgerreise,Wallfahrt - bedeutet was ?

Mainz ist nicht nur eine historische Pilgeretappe auf einem Jakobsweg,
Mainz feiert in 2009 Domjubiläum „1.000 Jahre Mainzer Willigis-Dom".
Der Dom zu Mainz ist eines der bedeutendsten kirchlichen Gebäude Deutschlands.
Den Namen Willigis-Dom verdankt das sakrale Gebäude dem Erzbischof Willigis (im 10.Jh. Erzbischof von Mainz); er hatte den Dombau derzeit in Auftrag gegeben (ca.975).

Pilgus –, Europas 1. Fachmesse für Glaubens- und Pilgerreisen. fand übrigens im April 2009 in Mainz statt, dies unter dem Motto A pilgrim’s first Step. Auf dieser Pilgermesse waren rd. 30 internationale Aussteller vertreten

Tipp::
Helena, Cusanus-Pilgerweg, Disibodenberg, Hildegard von Bingen und Kloster Eibingen, Loretta von Salm, Eremitage Bretzenheim, Mittelalter – ein paar Fakten, Ökumenischer Pilgerweg, Wendelinus-Pilgerweg,
Jakobspilger Info&FAQ,
pilgerforum



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