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Keltische Riten und Spuren im Hinblick auf Pilger

Genau genommen kann man nicht von einem ‚Volk der Kelten’ sondern vielmehr von Völkern oder Stämmen in einem keltischen Kulturkreis sprechen, einer keltischen Sprachfamilie mit einer gemeinsamen keltischen Religion, Kunst und Kultur, denn die sog. Kelten waren nie zentral organisiert und hatten kein von allen Seiten akzeptiertes Oberhaupt oder gar einen Staat. Vielmehr verteilten sich die Kelten auf viele verschiedene Stämme und Stammesverbände, die einige kulturelle Gemeinsamkeiten hatten.



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Über „die Kelten“ können mittlerweile aufgrund archäologischer Funde eine Menge Seiten gefüllt werden. Im Zusammenhang mit Pilgerwegen beschränkt sich dieser Artikel vor allem auf die Spiritualität und die damit zusammenhängenden Initiationswege im heutigen europäischen Kulturkreis.

Die Völker und Stämme im keltischen Kulturkreis werden der indogermanischen Völkergruppe zugeordnet, ihre Spuren finden sich in ganz Europa.

Und auch die Kelten hatten das, was weltweit alle hatten und haben: ein Glaubenssystem.

Zum Leitwesen der Historiker wurde das Wissen der Druiden nicht schriftlich hinterlassen, bei den Kelten nutzte man Schrift nur für praktische alltägliche Zwecke.

Frühmittelalterliche Keltenkreuze zeugen heute noch auf die Mythologie unserer Vorfahren hin.

Überall da, wo noch historische Wege und das Umfeld weitgehend erhalten sind…, finden wir keltische Spuren, denn spätestens seit 500 v. Chr. soll es die ersten Fernwege im mitteleuropäischen Raum gegeben haben, die wir demnach vermutlich niemand anderem als den Kelten verdanken.

Die Wege in Europa, die die Kelten wählten, wurden überliefert als günstige Routen, diese Routen hatten als Kompass die Sterne...

Bei genauer Betrachtung finden sich eine Menge Hinweise im Hinblick auf die Be-Deutung der Sterne in der religiösen Geschichte der Menschheit, kennen wir doch heutzutage nicht nur die „im Himmel befindliche“ Milchstraße sondern auch Sternenwege und –gebirge auf irdischer Fläche, so z.B. Camino Santiago, Camino Português und Serra da Estrela.

In der Blütezeit (1. – 2.Jh. v.Chr.) erstreckte sich das von Ihnen bevölkerte und beeinflusste Gebiet über Frankreich (Gallier), die Iberische Halbinsel (Galläker im Nordenwesten/ heute Galicien und im Südwesten Keltiberer/ heute Portugal), Süddeutschland und der heutige Schweiz (Helvetier), teilweise Norddeutschland, sowie bis nach Slowenien. Später drangen die Kelten bis nach Italien (Celtae oder Galli), auf den Balkan und bis in die Türkei/Anatolien (Galater) und damit nach Kleinasien vor. Die Griechen verwendeten für den Kulturkreis der Kelten die Bezeichnung Galatoi oder Keltoi. Beides bedeutet „die Tapferen", „die Kühnen“.

Teile der keltischen Stämme blieben aber auch in ihren "an-ge-stamm-ten" Regionen in Mitteleuropa und überdauerten nicht nur das Eindringen der Germanen sondern auch teilweise die frühchristliche Romanisierung. Erst durch die frühmittelalterliche Karolingerzeit starben die Völkerstämme der Kelten und auch ihre Sprache bis auf bruchstückhafte Ausnahmen bei uns in Germania aus

Hinweise auf Initiationswege und spirituelle Rituale mit entsprechenden Örtlichkeiten aus der Zeit des keltischen Kulturkreises lassen sich heutzutage aufgrund des gewachsenen Interesses wieder entdecken.



Keltische Stämme waren Jahrhunderte lang die bedeutendsten Bewohner Europas. „Die Kühnen“ wurden durch die Angriffe auf Rom und Delphi später i.A. als Feinde der zivilisierten Welt betrachtet. Von den Römern wurden sie als Barbaren gefürchtet und als solche propagiert, aber heute weiß man, dass die zeitgenössischen Berichte der Römer verfälscht wurden.

Was wir heute als keltische Kultur bezeichnen, hat seinen Ursprung um 1000 v. Chr. im Gebiet Nordwestfrankreich - Hunsrück - Eifel – Moseltal – noch heute findet sich so mancher Mundart ein Wort aus der keltischen Sprache, z. B. in Trier durch die Treverer (siehe Eifelsteig, Saar-Hunsrück-Steig)

Eine Epoche der keltischen Zeit (8. bis ins späte 5. Jh. v. Chr.) wird heute nach einem Gräberfeld bei Hallstatt im Salzkammergut‚ Hallstattzeit’ benannt (siehe auch Salzstraße). Die ihr folgende jüngere Epoche, die La-Tène-Zeit (spät.5.Jh. bis Beginn Römische Zeit) bezeichnet man heute nach der Pfahlbausiedlung la-Téne am Neuenburger See.



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Kaiser Augustus weilte 27.v.Chr. in Gallien, er ordnete die Provinzen neu (Aquitania, Gallia Lugdunensis, Gallia Belgica. A.Terentius Varro Murena )

In der Zeit 15 v. bis 500 n.Chr. ereignete sich in Gallien und Britannien durch die sog. Romanisierung.
Nach 46 v.Chr. begann Gaius Julius Cäsar Veteranen in Südgallien anzusiedeln und überall Militärstädte zu gründen

Im Zeitraum 58 v. bis 52 n.Chr. eroberten die Römer das gesamte linksrheinische Gebiet bis hin zur Nordsee.

Mit Hilfe germanischer Hilfstruppen drangen die Römer auch bis Britannien und Schottland vor, so sich die Kelten zwar unter der Druidin Boudicca mit einem erbitterten Widerstand zur Wehr setzten, aber letztendlich kamen 61 n.Chr. bei Colchester 80td.Kelten um.

Trotz römischer Besatzung blieb ein Teil der keltischen Bevölkerung. Dieser Teil übernahm die römische Lebensart.

Die Römer konnten etwa ein Drittel der britischen Inseln erobern, Irland, die Insel Man, Wales und die schottischen Highlands konnten sich verteidigen.

Durch den Ansturm der Völkerwanderungen drohte eines der heute wichtigsten Pilger- und Wallfahrtsziele im 4.Jh. zu fallen. Rom. Zum Schutz Italiens wurden die römischen Truppen aus Britannien zurückbeordert, und das gab den nichtromanisierten Kelten die Möglichkeit, wieder in den Süden Britanniens einzuwandern. Irische Kelten vermischten sich an Englands Südküste mit den romanisierten Kelten, und auch aus Schottland zog ein keltisches Volk heran, die Pikten.

Im frühen Mittelalter (449) hatte Waltigan aus Wales Mühe, die keltischen Gebiete gegen die Pikten zu halten, zur Verstärkung seines Widerstandes holte er zum einen die Angelsachsen ins Land, und zum anderen heiratete die Tochter des Angelsachsen-Führers Hengist, dem er für den „Ehe-Vertrag“das Königreich Kent überschrieb.


Ende des 5.Jh. erschien in Cornwall ein Keltenführer, unter dem sich die keltischen Briten aufbäumten, und die Ausbreitung der Angelsachsen kam erst einmal zum Stillstand. Es wird immer wieder vermutet, dass es sich bei diesem Keltenführer um den legendären König Artus handelte.

Bis heute ist nicht bekannt, wo sich die Burg von König Artus befand, allerdings sehen viele das alte Camelot in der Hügelfestung Tintagel, da in der Nähe ein Stein mit der Inschrift "Artus" gefunden wurde.

Das Schicksal von Britannien wurde bis in die heutige Zeit beeinflusst. Aus dem Zeitfenster der Geschichte wissen wir, dass die Überlegenheit der Kelten in Britannien nur rd. 50 Jahre gedauert hat, denn Mitte des 6.Jh. waren die Angelsachsen schon wieder auf dem Vormarsch, sie blieben.

In den alten Vorstellungen der Menschen stellten die Sterne der Milchstraße den Weg der Seelen dar, darüber hinaus sammelten sich die Seelen analog der keltischen Mythologie jenseits des Horizonts im Atlantik auf der Insel der Seeligen. Beispielsweise bot sich für den Keltenstamm Galläker ein solcher Platz am Kap Finisterre, das „seit eh und je" entsprechend auch als Kult- und Ritual -Ort dient und heutzutage vor allem durch Sant Jago ist.

Die Vermischung heidnischer und christlicher Bräuche ergab sich auf europäischem Boden nicht nur aber auch durch die Entdeckung einer Vielzahl christlicher Reliquien im frühen Mittelalter, ,schon viel früher haben die Römer die Mystik keltischer religiöser Stätten erkannt und auf diese Kultstätten ihre Tempel errichtet.

Es sind –so kann man sagen - im allgemeinen die keltischen Initiationswege und Kultstätten, die Pilger aus aller Welt heutzutage in Europa nutzen für gemeinsame Pilgerziele und historischen Pilgermetropolen ob auf einem Jakobsweg oder auf einem Frankenweg , ob an in einer der weltberühmten Kathedralen wie z.B. Rom, Santiago de Compostela, Aachen, Paris, Mailand oder in eher regional bekannten Stätten wie z.B. Cruz de Ferro, Heiligenberg, Disibodenberg.

Cuius regio, eius religio : Wessen Gebiet, dessen Religion( siehe Geschichtliches über das Pilgerwesen )

Fest steht, dass sich heute auf europäischen Pilgerwegen – und so auch auf Pilgerwegen in Deutschland Wander-und Pilgererlebnisse auf meist historischen Routen und in abwechslungsreicher Umgebung auf höchstem Niveau erleben lassen, egal, welcher Konfession jemand angehört.

Hinweis Kelten - > siehe auch Leylinien, Keltische Glaubenssysteme, Tempelritter,Heiliger Gral, Altirisch keltisches Abendgebet, Ringwall von Otzenhausen und Santiago – Pilger Kap Finisterre, Orientalische Sterndeuter,

Europäische Fernwanderwege, Wanderwege Deutschland, Altstraßen, EuroVelo,



GR-Fernwanderweg 654 / Vézeley im Zusammenhang mit mittelalterlicher Sammelort der Pilger Ritter aus ganz Europa ( u.a. hat sich Thomas Becket 1166 vor der Verfolgung des englischen Königs nach Vézelay geflüchtet, Franz von Assisi hat hier seine erste Frankreich-Niederlassung begründet).



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