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Helena

Flavia Iulia Helena Augusta, die Mutter von Konstantin d. Gr., als Kaiserin Helena, Heilige Helena oder Sankt Helena bekannt, wurde nach der Überlieferung um 250 geboren und verstarb 329.

Helenas Geburtsort war wahrscheinlich Drepanum (Bithynien), das dann ihr zu Ehren und noch zu ihren Lebzeiten (327) in Helenopolis* umbenannt wurde (heute die Gegend Hersek in der Türkei).
Es gibt einige Legenden über Helena, so soll sie eine Stallmagd aus Aquitanien gewesen sein und auch als „Herbergswirtin“ in Naissus (heute Niš /Serbien) gelebt haben. Es wird vermutet, dass sie ihren dritten Namen der Helena der Geschichte der Götter und Helden – der griechischen Mythologie- verdankt, Zeus’ und Ledas Tochter Helena galt als die schönste Frau ihrer Zeit – und auch die Heilige Helena soll sehr schön gewesen sein.

Flavia Iulia Helena wurde in jungen Jahren erst einmal Konkubine des späteren römischen Kaisers Constantius I (der Mitkaiser des Christenverfolgers Diokletian war) und durch die Geburt eines gemeinsamen Kindes um 285 Mutter von Konstantin dem Großen, hatte aber mit ihrem Geliebten und dem Vater ihres Sohnes nicht den Stand einer legitimen Ehe inne.

Bevor Constantius I. mit Einführung der Tetrarchie 293 zum Kaiser des Römischen Reiches ernannt wurde, verstieß er Helena offiziell wegen ihres niederen Standes (289-ihr Sohn war ca. 4 Jahre alt), ehelichte Flavia Maximiana Theodora (eine Stieftochter des Kaisers Maximianus) und machte eine einstige keltische Besiedlung und Kultstätte der Treverer und die um 16 v. Chr. durch den römischen Kaiser Augustus entstandene römische Siedlung an der Mosel zu seiner Residenz: Augusta Treverorum (Trier).

Helena blieb mit ihrem Sohn in der Nähe von Constantius I und sollte auch weiterhin Einfluss in Augusta Treverorum haben…


 

Helena - eine der ersten Pilger im Heiligen Land



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Als Residenz des Kaisers avancierte die Stadt, die häufig auch Treveris genannt wurde, in der Zeit des Kaisers Diokletian (284 bis 305) neben Rom und Mailand zur bedeutendsten Stadt im Westteil des Römischen Reiches. Der ihm folgende Kaiser und Vater von Konstantin dem Großen, Constantius I. , war nur für kurze Zeit römischer Kaiser (305/06) – auf einem Feldzug verstarb er.

Die in Augusta Treverorum „oberen heidnischen Familien“ zollten Helena wegen ihrer „niederen Herkunft“ keinen Respekt.**) Ihrem Sohn Konstantin wollte Helena den Thron (sich selbst vermutlich auch einen gehobenen Status…) sichern – was ihr auch letztendlich gelang….

Helena sollte im Laufe ihres Lebens zu einer maßgeblichen Förderin des Christentums werden. Als „nicht Angesehene“ unter den „Oberen“ **) konvertierte sie zum Christentum, holte sich Unterstützung durch die Glaubensbrüder und trennte letztendlich Theodora von Constantius. Samt ihrer Kinder wurde die Gattin Theodora in einen Seitentrakt des Palastes verdrängt, Konstantin wurde durch den Tod seines Vaters und die „Machenschaften der Helena“ 306 Kaiser, unverzüglich ließ Helena danach seine Halbbrüder (die Söhne von Theodora) verbannen.



Der nun neue Kaiser Konstantin der Große verlieh seiner Mutter den Ehrentitel "nobilissima femina" = "edelste Dame".

Bevor Konstantin gegen Maxentius kämpfte und siegte…soll er z.B. im Traum ein lichtes Kreuz gesehen haben mit der Inschrift "In diesem Zeichen wirst du siegen". 312 erhielt die nun „geadelte“ edle Dame Helena nach Konstantins Sieg über Maxentius einen eigenen Palast in Rom.

Konstantin der Große beendete die Christenverfolgungen und machte das Christentum mit dem Edikt von Mailand (313) zur offiziell erlaubten Religion im römischen Reich (siehe auch Pilgerweg Via Francigena, Rom).

324 erhielt Helena durch ihren kaiserlichen Sohn den Titel einer „Augusta“ (Vorrecht des Diadems und der Abbildung auf Goldmünzen) und somit den Titel Kaiserin (Augustus=Titel -> der Erhabene, soz. Oberkaiser).


 

Rekonstruktion Augusta Treverorum, um 380



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Hoch betagt, vermutlich im Alter von 76 Jahren, reiste Helena als eine der ersten Pilger überhaupt ins Heilige Land, um mit ihren eigenen Augen zu sehen und mit ihren Füßen den Boden zu betreten, wo Jesus gelebt und gewirkt hatte, wo er litt und starb und wo er auferstand. (siehe auch Egeria, Geschichte)


 

Die Vision der Helena Paolo Veronese,um1580



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Der Ort der Kreuzigung, Golgota, war beim Besuch der Helena bereits verbaut worden, um die Verehrung des Jesu-Grabes durch die „Juden-Christen“ zu beenden.

In Jerusalem wies die nun kaiserliche Helena um 326 den damaligen Bischof Makarios darauf hin, dass unter einem von den Römern im 2.Jh. errichteten Venustempel das Grab Christi liegen müsse und veranlasste entsprechend Ausgrabungen. Unter anderem wurden wie es heißt auf dem Tempelberg Reste des Kreuzes und der Ort des „Heiligen Grabes“ gefunden. Die heute bekannten Reliquien stammen aus der Zeit um 33 n. Chr. - ob es sich dabei tatsächlich um echte Zeugnisse von Jesus Christus handelt ist umstritten.

Helena und ihr Sohn, der römische Kaiser Konstantin, ließen über dem Grab und der Stelle, wo die Kreuzreste gefunden wurden, eine Basilika errichten: die Grabeskirche, und auch die Geburtskirche gehen auf Helena zurück. Kaiser Konstantins Bekehrung zum Christentum schrieb man letztendlich dem großen Einfluss seiner Mutter Helena und ihren Visionen zu.

326 n. Chr., zu seinem 20-jährigen Regierungsjubiläum, begann Helenas Sohn neben dem Bau des Petrusdoms in Rom, der Grabeskirche in Jerusalem und der Geburtskirche in Bethlehem auch mit dem Bau des Doms zu Trier. Es heißt, Helena hätte ihren Konstantinischen Palast dem Trierer Bischof Agritius übergeben, damit dieser ihn zu einer Kirche umbauen konnte und auch, dass sie die Tunika von Jesus, den Heiligen Rock, im 4 Jh. von ihrer Pilgerreise aus Jerusalem nach Trier mitgebracht.



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Wegen des Fundes der drei Kreuznägel Christi wurde Helena Schutzpatronin der Nagelschmiede. Die Reliquien wurden aufgeteilt und befinden sich heute mit je einer Ausgabe im Bamberger Dom, in der Wiener „Heiligen Lanze“ und in der Kirche „Santa Croce in Gerusalemme“.


 

Santa Groce in Gerusalemme in Rom



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Einer Legende zufolge soll Helena die auch Reliquien der Drei Könige von ihrer Reise mit zurückgebracht haben.

Nachdem Helena gestorben war (329), wurde sie erst einmal in einem Mausoleum in Rom (Via Labicana) beigesetzt. Kaiser Konstantin der Große, ihr Sohn, soll den Leichnam Helenas dann aber nach Konstantinopel gebracht haben, von wo die Tote jedoch viel später wie es heißt - um das 9. Jh. - „in Richtung Westen“ ( Hautvillers und Trier) überführt wurde. Das „Haupt der Helena“ wurde z.B. analog der Legende von Konstantinopel über Prag nach Trier gebracht.


 

Dom zu Trier



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Im 12 und 13 Jh. - mittlerweile pilgerten Rom- und Santiago-Wallfahrer bereits in großer Anzahl „quer durch die Lande“ und Santiago de Compostela mit dem Grab des Jakobus stand in großem Wetteifer mit Rom (siehe Geschichte) – kamen einige Helena-Reliquien wieder zurück nach Rom (in die Kirche Santa Maria Ara Coeli). Der Sarg Helenas – ein prachtvoller Porphyrsarg - kam in die Museen des Vatikan.


Helena ist neben ihrer Rolle als Schutzpatronin der Nagelschmiede auch Patronin und Schutzheilige der Bistümer Trier, Bamberg und Basel, der Städte Frankfurt/M., Pesaro und Ascoli.

Helena soll analog ihrer Geschichte beim Finden verlorener Dinge und beim Aufdecken von Diebstählen behilflich sein, wenn man sie im Gebet um Hilfe bittet.



Helena-Gedenktage - katholische Kirche: 18. August
in Reims, Rouen, Sens, Langres, Angers: 7. Februar
in Bamberg, Bremen, Magdeburg, Mainz, Minden,
Basel, Utrecht, Gnesen u.a.: 8. Februar

Helena-Gedenktag anglikanische Kirche: 21. Mai

Helena-Gedenktag orthodoxe Kirche: 21. Mai

Helena-Gedenktag äthiopische Kirche: 15. September

Helena-Gedenktag armenische Kirche: 19. Juni


 

Grabstätte der Helena, Santa Maria Ara Coeli



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