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Fulda

Die Stadt Fulda liegt am gleichnamigen Fluss grenznah zu Bayern und Thüringen im Tal zwischen Vogelsberg und Rhön (Regierungsbezirk Kassel).

Die Umgebung von Fulda kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, archäologische Funde weisen auf Besiedlungen rd. 5000 v.Chr. hin.

Im frühen Mittelalter, zur Zeit des Fränkischen Reiches, sicherte sich König Chlodwig I mit seiner Taufe die Unterstützung von Rom, und einer breit angelegten Christianisierung im Raum Fulda stand anschließend nichts mehr im Wege. Das Besiedlungsgebiet, auf dem sich die spätere Stadt Fulda entwickeln sollte, war vor Ankunft christlicher Missionare von germanischen Chatten besiedelt, einem Völkerstamm, das seinen Siedlungsschwerpunkt im heutigen Nord-bzw. Mittelhessen* hatte und bis zur Einverleibung des Frankenreiches germanischen Göttern huldigte. (*Es heißt, der Name Hessen sei aus dem Begriff Chatten entstanden). Das Germanien-Gebiet der Chatten diente den Franken u.a. als Ausgangsbasis für Feldzüge gegen die im Norden siedelnden Sachsen (die immer wieder in Gebiete der Chatten und Franken eindrangen).



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Im Auftrag von Papst Gregor II organisierte der sog. Apostel der Deutschen, Bonifatius, die Christianisierung Germaniens. Im Zuge seiner Missionsarbeit gegen die „Ungläubigen“ strukturierte er als Erzbischof die Kirche des damals noch weitgehend heidnischen ostfränkischen Reiches. 744 erhielt Bonifatius vom Bruder des späteren fränkischen Königs Pippin den Herrenhof Eiloha an der Fulda, um dort ein Kloster zu gründen (sog. Karlsmann-Schenkung). Sturmius, ein wie vermutet wird aus Österreich stammender Missionar und Schüler von Bonifatius, ist der eigentliche Gründer des Kloster Fuldas. Sturmius reiste von seiner Eremitage Haerulfisfeld (heute Bad Hersfeld) nach Fulda. Unter dessen Leitung ließ Bonifatius das Kloster so bauen, dass es als beispielhafte Stätte „asketischer Weltabgeschiedenheit und beschaulicher Frömmigkeit“ und zugleich einmal als seine Grabstätte dienen sollte. Bonifatius sorgte mit dem Abt Sturmius dafür, dass das Kloster nicht nur mit reichen Schenkungen (Besitzungen) ausgestattet wurde, sondern dass es auch unmittelbar dem „Apostolischen Stuhl“ (sprich Papst) unterstellt wurde, wodurch es der königlichen und auch der Gerichtsbarkeit der Bischöfe vom Bistum Würzburg bzw. des Erzbischofs von Mainz entzogen war. Damit war das Kloster Fulda das erste und für lange Zeit das einzige direkt dem Papst unterstellte Kloster im Reich.

Bonifatius kam auf einer Missionsreise bei Dokkum in Friesland ums Leben, nicht unschuldig gewesen sein an seinem Tod soll Karl der Große– so die Historie. Die Gebeine des Bonifatius. Gebeine wurden –wie zu Lebzeiten von ihm erwünscht - nach Fulda überführt (siehe auch Bonifatiusweg).

774, noch zu Lebzeiten des ersten Abts Sturmius, wurde das Kloster Fulda durch Karl den Großen, dem „ Christ, Krieger und Reformator“ (für Martin Luther „ein Knecht Roms“), unmittelbar dem König unterstellt. Diese Immunitätsprivilegien verhalfen dem Kloster „mit Riesenschritten“ zur Reichsabtei. Als Abt Sturmius verstarb hatte die Klostergemeinde Fulda etwa 400 Mönche.
Die Klosterkirche aus dem 8.Jh., unter Leitung des Mönchs Ratgar erbaut (entspr. Ratgar-Basilika*) wurde Bonifatius, dem „Apostel der Deutschen“, geweiht.
Karl der Große besuchte das Kloster Fulda erstmalig im Jahre 782, ab da sbesuchten fast alle späteren fränkischen und deutschen Könige bis zur Stauferzeit hin Fulda, um hier - in einer königlichen Pfalz (heute die Umgebung Bonifatiusplatz & Stadtschloss) - Hof- und Fürstentage abzuhalten.

Bis in 11.Jh. war die Klosterkirche* der größte Kirchenbau nördlich der Alpen. (Erst um 1700 sollte Fulda Bistum werden).

Mehrere Berühmtheiten kann das Reichsstift Fulda nachweisen, z.B. Rabanus Maurus, einem gebürtigen Mainzer, der in der Zeit 822 bis 842 hier Abt war. Einer Legende aus dem 13.Jh. nach soll auch die „Päpstin Johanna“ im Kloster zu Fulda amtiert haben.

1208 wurde Fulda zur Stadt erhoben. Das Kloster und die daneben befindliche Burg wurden durch Abt Heinrich (um 1320) um eine zweite Burg erweitert. Es kam mit Hilfe des Grafen Johann von Ziegenhain zum Bürgeraufstand gegen die beiden Burgen, die neue Burg wurde zerstört, der Kaiser verhängte über Fulda eine „Reichsacht“, eine Sühne, infolge derer die Bürger den Turm und die Ringmauern der neuen Burg nicht nur wiederherzustellen hatten – sie mussten auch Entschädigungen zahlen. Durch hohe Abgaben und Frondienste kam es letztendlich 1525 zum Deutschen Bauernkrieg, ein Aufstand, der sich gegen das „plündernde Stift und die Obrigkeit“ erhob.


Von Süddeutschland ausgehend griff der Bauernkrieg auf den heute hessisch-thüringischen Raum über. Bzgl. der Bauernkriege in Fulda und dem Fuldaer Land schlug Landgraf Philipp von Hessen (geb. in Marburg) den Aufstand bei Hersfeld, Fulda und Frankenhausen mit einem großen Heer nieder. Allerdings verfolgte er die Bauern – im Gegensatz zu seinen Standesgenossen – nicht, auch ließ er deren Beschwerden nicht aufzeichnen. 1526 wurde mit der Homberger Synode die Reformation in Hessen eingeführt. (Obwohl die Standpunkte der Reformation eine wesentliche Rechtfertigung für die Bauernkriege waren, distanzierte sich Martin Luther deutlich von diesen, das sollte dazu führen, dass der Landgraf die Reformation in Hessen nach kursächsischem Vorbild durchzuführen ließ. Hessische Klöster wurden aufgelöst, aus einigen wurden z.B. „Hohe Hospitäler“. Philipp sorgte im Zuge der Reformation dafür, dass alle die Möglichkeit des Lesens (vor allem der Bibel) und Schreibens erlernen können, Jugendliche und Kinder schickte er in den sog. Konfirmanden-Unterricht. Philipps Ziel: ein Ende der „christlichen Kirchenzucht“. Mit militärischen Mitteln hatte Philipp den Mainzer Erzbischof gezwungen, die kirchliche Gerichtsbarkeit an ihn abzutreten. Bis dahin führten Vertreter der Mainzer Erzbischöfe Gerichtsverhandlungen in Glaubensfragen durch und setzten auch die Strafgelder fest, die dann (wie i.A. überall) in die Kassen des Erzbistums flossen. Philipp ließ im Laufe seiner Zeit die Landesfestungen Kassel, Gießen, Ziegenhain und Rüsselsheim zu modernen Bollwerken ausbauen. 1539 setzte Philipp die sog. Ziegenheimer Zuchtordnung in Kraft.


Nachdem der Fürstprobst 1602 wieder seine Stellung in Fulda erhalten hatte führte er eine sog. Rekatholisierung durch. Das Hochstift Fulda kam durch Balthasar Nuss und dessen Hexenverfolgungen (1603-1606) „ins Gerede“.



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Fulda mit den Reliquien des Bonifatius ist nicht nur Etappe für Pilger auf ihrem Weg nach Rom oder Santiago de Compostela sondern auch Pilgerziel und Wallfahrtsstätte.

Der historische Weg Hohe Straße, die Via Regia, ist ein sog. ‚Jakobweg’. Die Route führt von Görlitz über Leipzig, Erfurt, Gotha, Eisenach, über die Werra nach Vacha., über Fulda zur Wasserscheide Nidder/Kinzig (Kammerzell) und von dort weiter nach Frankfurt a.M.

Ab Vacha, dem Ende des Ökumenischen Pilgerwegs in Mitteldeutschland, soll aktuell die Beschilderung für einen Streckenabschnitt Jakobsweg weitergeführt werden - > sog. „Rhön-Jakobsweg“, der sich nach Fulda und von dort nach Würzburg erstreckt.

Seit jeher war die Via Regia ein bedeutender Handelsweg, die sich im frühen Mittelalter zum kürzesten und schnellsten Verbindungsweg zwischen den Pilger-„Hochburgen“ und geistigen Zentren Mainz, Fulda und Erfurt und den großen Handelsplätzen und Pilgeretappen Frankfurt/M. und Leipzig entwickelte.


 

Altstadt mit Hexenturm



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Um 1700 wurde die Ratgar-Basilika bis auf die wesentlichen Elemente abgerissen.

Die erste Bonifatius-Grabeskirche wurde zu Beginn des 18. Jh. mit dem barocken Dom ersetzt.

Die Kathedrale ist heute das Wahrzeichen der Stadt und der bedeutendste sakrale Barockbau in Hessen ist - und auch in ganz Deutschland ist er ‚ohne Gleichen’.

Ein Drittel von Fulda wurde im 2.Weltkrieg durch mehrere Bombenangriffe zerstört. Die verbliebene mittelalterliche Altstadt mit ihren Kopfstein gepflasterten Straßen, verwinkelten Gassen, kleinen verschwiegenen Plätzen und dem liebevoll restaurierten Fachwerk eignen sich auch heute noch mindestens für eine Pilgeretappe –per pedes oder mit einem fahrbaren Untersatz.



Hinweis - > Fulda - > siehe auch, Jakobsweg, Ökumenischer Pilgerweg, Via Regia, Eselsweg, Europäischer Fernwanderweg E 3 ,Hohe Straße, Salzstraße

sowie - > Geschichte des Pilgerns, Mittelalter-ein paar Eckdaten….

Hinweis - > Wetterau – siehe auch Kassel mit Pilgerwegen Richtung Rom und Santiago de Compostela

Hinweis - > Frankenwege -> Historische Wegbezeichnungen
Pilgern von der Haustür aus


 

Dom zu Fulda



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Kiedrich / Ulm

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