Die an der Donau gelegene baden-württembergische Stadt Ulm kann auf eine lange Historie zurückblicken.
Bereits um das Jahr 5000 v. Chr. existierte bei Eggingen ein jungsteinzeitliches Dorf, in der Bronzezeit (etwa 1500 v. Chr.) vereinigten sich auf dem Ulmer Gebiet zwei bedeutende Fernhandelsstraßen: die von West nach Ost verlaufende Donau-Nord-Straße und die vom Filstal kommende Albstraße.
Um 830 wurde das heutige Santiago de Compostela Wallfahrtsstätte. In der Folgezeit begannen gläubige Christen aus ganz Europa auf „dem Jakobsweg“ nach Galicien zu pilgern, und auch Ulm war Pilgerstation „auf einem Pilger-Weg“. Etwa um das Jahr 850 kam es zur Gründung der Königspfalz „Hulma“.
Für mittelalterliche Rom- oder Santiagopilger war Ulm eine wichtige Pilgeretappe.
Von Prag nach Ulm führte beispielsweise ein Santiago-Pilgerweg über Regensburg und Augsburg weiter nach Bern bis nach Le Puy zur Via Podiensis. Ursprünglich begann im mittelalterlichen Wegenetz die Route nach Ulm auf dem Oberfränkischen Jakobsweg Schwabach bzw. Altdorf über Schwabach ab Nürnberg.
Und auch heutzutage führt eine rekonstruierte Pilgerroute von Nürnberg aus kommend über Ulm und Bad Waldsee nach Konstanz, dort geht es über den Schwabenweg weiter zum Schweizer Wallfahrtsorten Pilgerziel Nr. 1, Einsiedeln.
Besonders sehenswert in Ulm: das Münster. Der im 14. Jh. begonnene Bau dessen ist in seiner spätgotischen Baukunst einmalig, die mittelalterliche Bausubstanz ist nahezu vollständig erhalten. Grundsteinlegung für das Ulmer Münster war 1377, aus dem ursprünglich als katholisches Gotteshaus errichteten Münster wurde nach der Einführung der Reformation in Ulm die größte protestantische Kirche der Welt. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Ulmer Münster in seiner heutigen Form vollendet. Mit einer Höhe von 161,53 Metern besitzt das Münster den höchsten Kirchturm der Welt.