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Santiago-Orden

Rätsel und Legenden umgeben auch die Geschichte der verschiedenen Ritterorden des Mittelalters bis heute.
Aus dem Geist der Kreuzzüge mit deren „Soldaten Christi“ entstand im 12. Jh. die Idee des Gottesrittertums. Die Mitglieder der verschiedenen Ritterorden waren in erster Linie unerschrockene Kreuzritter und gottergebene Mönche zugleich, sie gelobten Armut, dabei häuften sie dennoch immense Reichtümer an, der „ritterliche Hochadel“ galt als Vorkämpfer der Christenheit, geriet aber auch immer wieder in den Verdacht der Ketzerei.

Z.B. brachte der Reichtum des Ordens der Tempelritter die Schutzvereinigung letztendlich in „Misskredit“, der Santiagoorden sollte im Laufe seiner Geschichte ein anderes Schicksal als die Templer haben, aber letztendlich ließ sein „Riesenvermögen“ auch diesen letztendlich von der Bildfläche verschwinden.


 

Santiago-Kreuz



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Im Zuge der Reconquista entstand auf der iberischen Halbinsel eine ganze Reihe von Ritterorden. Deren Betätigungsfeld konzentrierte bzw. beschränkte sich hauptsächlich auf die christlichen Königreiche.

Die historische Pilgerroute quer durch Nordspanien, dessen erste urkundliche Erwähnung sich im Jahre 1047 in der Gründungsurkunde des Hospitals von Arconada nahe Villacázar de Sirga findet und die zum einen die Königstädte Jaca, Pamplona, Burgos und León miteinander verbindet und zum anderen von den Pyrenäen durch die Navarra, La Rioja, Kastilien-León und Galicien führt bis hin zum Jakobusgrab in Santiago de Compostela reicht und heute in der ganzen Welt als „Jakobsweg/Camino Santiago bekannt ist brachte auch im Mittelalter viele Pilger auf die iberische Halbinsel. Pilgern war im Wegenetz des Mittelalters gefährlich (Geschichte).

Zur Blütezeit des Pilgerwesens, Anfang des 12.Jh., formierte sich der Santiagoorden, und zwar im Monasterio de Santa María de Loyo bei Vilajá, von dem in früheren Zeiten großartigen Klosterkomplex ist heute äußerst wenig Ruine erhalten.

Der Orden der Jakobs-Ritter sah in seiner frühen Phase seine Hauptaufgabe, Jakobspilger auf ihrem Pilgerweg zu schützen, so nannte sich der Orden anfangs auch „Santiago vom Schwert“. Anfangs wurde der Großmeister des Santiagoordens aus dem Rat der Dreißig gewählt, so genannt, weil er aus dreißig Rittern bestand. Kurze Zeit nach Gründung des Ordens schenkte der kastilinische König Alfons VIII den Rittern das Kloster Uclés, von da an war Uclés der Hauptsitz hatte des Santiago-Ordens.

Der Santiago-Orden mit seinen christlich-ritterlichen Idealen lebte nach den Regeln des HL. Augustinus. Die Ritter akzeptierten die Gelübde der Armut und des Gehorsams, sie waren nicht der Keuschheit verpflichtet, das Zölibat war eher eine Empfehlung, einige Santiago-Ritter waren verheiratet, die Frauen als Ehepartner waren durch die Heirat sogar automatisch wie der Gemahl ebefalls als Ordensmitglieder.

Die Ordenstracht der Santiago-Pilger erinnert an die Tracht der Tempelritter: weißes Gewand mit aufgenähtem roten Kreuz, beim Santiago-Orden wurde die Tracht noch durch eine Jakobsmuschel ergänzt.



Die Ritter von Santiago kämpften 1212 –ganz im Sinne des Matamores - in der Schlacht bei Las Navas de Tolosa, wo sie u.a. auch ihren 9.Großmeister Pedro Arias verloren.

Nach der Schlacht übertrugen die Monarchen von Kastilien und León dem Orden Ländereien und Privilegien, die dem Orden erlaubten, große Regionen in Murcia und Andalusien zu besiedeln. Brücken-, Markt- und Wegezölle, Pachtzinsen, Einnahmen aus landwirtschaftlichen Gütern und Steuerfreiheit machten auch den Santiagoorden rasch zu einem „reichen Orden“. Bis dahin kann man sagen, waren beide christlichen Schutzorganisationen im mittelalterlichen Wegenetz nicht nur „geschäftstüchtig sondern auch erfolgreich“.

Das Schicksal der Templer ist bekannt. Der Orden wurde verboten (siehe Tempelritter).

Der Santiagoorden indes konnte mit Ende der Ära Reconquista nicht nur auf ein immenses Vermögen schauen, er war auch in Kämpfe und Erbstreitigkeiten vor allem in Kastilien verwickelt. Der reiche Orden sah es als seine Pflicht, die Ansprüche der Krone zu unterstützen, fiel aber auch immer wieder durch Skandale und natürlich auch durch das stattliche Vermögen „in Misskredit“…

Als der Großmeister Alsonso de Cárdenas 1499 starb baten die Los Reyos Catolicos Isabella I. und Fernando II. den Heiligen Stuhl um Hilfe. Papst Alexander III. billigte die großmeisterliche Verwaltung des Ordens nunmehr durch die Monarchie. Damit waren die militärischen aber auch die finanziellen Mittel nicht mehr den Rittern sondern dem Königshaus unterstellt. Als König Fernando II starb kam der Orden in die Verwaltung von Kaiser Karl V. 1523 vereinigte Papst Hadrian VI die Großmeisterwürde des Santiago-, Calatrava- und Alcántaraordens auf die Krone von Spanien.

Noch heute ist das Santiago-RitterKreuz an vielen Stellen eines camino zufinden, und in jedem Compostellianischen Jahr findet sich traditionsgemäß und pflichtbewusst auch ein Mitglied der spanischen Königsfamilie bei den Feierlichkeiten und der Öffnung der Puerta del Perdón, der Heiligen Pforte der Kathedrale von Santiago de Compostela, ein.


Tipp: Spanisches Königshaus am Beispiel des derzeitigen Monarchen Juan Carlos I.



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