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Tempelritter

Der Templerorden (auch bekannt als „die Templer“, „Tempelritter“ und „ Tempelherren“ war bei seiner Gründung um 1118 n Chr. der erste geistliche Ritterorden, der in Folge der Kreuzzüge (siehe Mittelalter…) entstanden war und bis zur Diffamierung 1307 alles andere als ein „armer Ritterorden“ sein sollte – was ihm letztendlich auch einige Jahre später zum Verhängnis wurde…

Bis zur Gründung des Templerordens waren die Stände des adligen Rittertums und die der Mönche streng getrennt.

1095 hatte man zum 1.Kreuzzug aufgerufen, im darauf folgenden Jahr startete dieser in Richtung Jerusalem. Bei diesem kriegerischen Geschehen mit dabei: Hugo von Payns, der später „die führende Kraft“ bei der Gründung des Templerordens und auch deren erster Großmeister werden sollte.



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Nachdem im Laufe des 1. Kreuzzugs die Stadt Jerusalem erobert (1099) und es somit den Christen gelungen war, nicht nur die Heiligen Stätten in ihren Besitz zu bringen sondern auch die „Ungläubigen“ zu vertreiben, löste der Erfolg der christlichen Kreuzfahrer eine regelrechte „Orient-Hysterie“ in der abendländischen Bevölkerung aus. Menschen machten sich nun wieder Massenweise auf den Pilger-Weg ins Heilige Land. Der Großteil des Kreuzritter-Heeres war wieder nach Europa zurückgekehrt, somit bestand wenig Schutz vor Überfällen.

Für ihre Pilgerreise wählten einige den Seeweg, andere unternahmen die lange und beschwerliche Reisemöglichkeit über Land. Eine solche, über den Balkan und Kleinasien, endete nicht selten mit dem Tod durch einen Pfeil oder Speer.

Die Pilgerrouten waren –wie überall – auch hier von Wegelagerern gesäumt – in diesem Fall von moslemischen Banditen.

Hugo von Payns (um 1080-1136) war analog der Überlieferung nach seiner Kreuzzug-Reise als Pilger anschließend noch zweimal nach Jerusalem gereist (1104 sowie 1114), und er ließ sich letztendlich am „Pilgerziel Jerusalem“ für immer nieder.

Das genaue Gründungsdatum des Templer-Ordens ist nicht bekannt , es wird vermutet, dass von Payns – treibende Kraft im Ganzen - die Schutzvereinigung für christlich-ritterliche Ideale zwischen 1118/1119 gegründet hat, dies mit Gottfried von Saint-Omer und wie es heißt sieben weiteren adeligen abendländischen Rittern.

Es entstand ein Volksheer (Miliz), dessen Aufgabe es sein sollte, die Straßen des Heiligen Landes für die christlichen Pilger zu sichern.

Den geistlichen Ritterorden nannte man „Arme Ritterschaft Christi vom salomonischen Tempel“. Hugo von Payns wurde sein erster Großmeister.

Der Name „Arme Ritterschaft Christi vom salomonischen Tempel“ rührt aus der Historie, dass König Balduin dem Orden in Jerusalem einen Flügel seines Palastes als Quartier anbot – dies war der Tempelberg, wo der Palast des Balduin auf den Grundmauern des bis dato zerstörten Salomonischen Tempels erbaut worden war und sich heute die Al-Aqsa-Moschee befindet. Aufgrund der geografischen Nähe zum Tempel nannte man den geistlichen Ritterorden später einfach "Templer".

Um 1126, nach einigen Anfangsschwierigkeiten, begannen die ersten Schenkungen an den Templerorden und die Anzahl an neuen Tempelrittern vergrößerte sich rasch.

Der erste Großmeister und Gründer des Templerordens (Hugo von Payns) vererbte (wie auch seine ersten Gefährten) dem Templer-Orden sein gesamtes Hab und Gut (und nicht seinem Sohn Thibauld, der Abt in der Abtei Sainte-Colombe wurde – einem Kloster in Sens, in dem auch Thomas Becket sich später – in den Jahren 1165 bis 1170 einmal aufhielt).
Der Eintritt in den Orden der Tempelritter war unter gewissen Voraussetzungen jedem gestattet. Um ein Tempelritter zu werden, musste man zum einen Sohn eines Ritters bzw. der Nachkomme eines Ritters in der männlichen Linie sein und zum andern zusätzlich auch die Schwertlilie empfangen haben.

Wurden diese Voraussetzungen erfüllt, folgte ein strenges Einführungszeremoniell in den Orden. Bei der Aufnahme, die dem Ritual des feudalen „Lehns-Eid“ nachgebildet war, waren gewöhnlich mehrere Ordensbrüder anwesend.

Vor dem Konzil von Troyes (1129) , wo die Ordensregeln des Tempelritterordens festgelegt wurden und sich der Orden auch nach dem Konzil der Unterstützung der Kirche sicher war, trugen die Tempelritter gewöhnliche Kleidung.

Erst nach der Ordensreform wurde der heute bekannte weiße Habit, wie ihn die Cluniazinser- oder Zisterziensermönche trugen, eingeführt.



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Das Tragen des bekannten roten Templerkreuzes wurde den Angehörigen des Templerordens erst 1147 durch ein Privileg von Papst Eugenius III. gestattet. Das Kreuz an der Kutte war ein Teil des Kreuzzugs-Gelübdes und symbolisierte die ständige Bindung der Templer an diesen Eid.

Die Urkunde, Bulle „Omne datum optimum“ beinhaltet eine Zusammenfassung aller Privilegien des Ordens der Tempelritter, der von Beginn an erst einmal besondere Vorrechte durch die Päpste hatte. Die Bulle „Omne datum optimum“ wurde im 12 Jh. (1139, zur Zeit von Papst Innozenz II) vom Großmeister Robert von Craon erreicht. Wichtigster Punkt in dieser Bulle:

Templer wurden ohne Zwischengewalt dem Papst unterstellt. Somit waren sie unabhängig von jeglicher bischöflicher Weihungsgewalt, so auch im speziellen unabhängig vom Patriarchen von Jerusalem, der bis zum Zeitpunkt der Bulle im Templerorden hohe Autorität besaß.

Die Urkunde „Omne datum optimum“ besagte außerdem, dass
*
.der Großmeister allein durch die Brüder gewählt wird
.die Autorität des Meisters über die Brüder verstärkt wird
.niemand den Orden ohne der Zustimmung des Großmeisters verlassen kann
.die neuen Statuten nur vom Großmeister geändert werden können
.die Templer das Recht erhielten, ihre eigenen Priester zu haben
.sie dazu ermächtigt waren, Spenden zu sammeln und Almosen zu erbitten
* .sie „vom Zehnten“ freigestellt wurden

Vor allem der letzte Punkt, die Freistellung vom Zehnten, ärgerte den Säkularklerus und sollte auch im Laufe der Zeit für den Templerorden zu heftigen Konflikten zwischen den Templern und den Weltklerikern führen.

In Folge der Bulle „ Omne datum optimum“ kam es zu weiteren Urkunden, die nicht nur die Privilegien bestätigten sondern auch erweiterten. Beispielsweise erlaubte die Bulle „Milites Templi“ den adligen Ordensbrüdern, einmal jährlich in Regionen Messen abzuhalten, die eigentlich unter Interdikt standen, somit gottesdienstliche Handlungen eigentlich als Vergehen sprich Strafe gegen das Kirchenrecht vorsah.

Bei diesen „Sondermessen“ kamen überdurchschnittlich viele Gläubige, die dem Templer-Orden große Spenden einbrachten. Von den lokalen Priestern und Bischöfen wurde die Bulle Milites Templi nebst ihrer Konsequenz mit Argus Augen betrachtet….

„On top“ zur Bulle „Milites Templi“ erschien 1145 die Bulle 'Militia dei', diese ermächtigte den Templer-Orden dazu, eigene Kirchen und Friedhöfe zu besitzen.

Der Templerorden war nicht mehr nur Volksheer analog der Bulle „Milites Templi“ sondern erhielt zusehends den Status einer militärischen Institution im Orient.

Dennoch wurden die Ordensbrüder im Laufe der Zeit heftig kritisiert… Die vielen Schenkungen und Einnahmen der Spendierfreudigen hatten dem Templerorden ein stattliches Vermögen eingebracht, damit hatte wohl nicht wirklich jemand gerechnet. Der Erfolg der Templer, ihre reichlich gefüllte Kasse und die großen Besitztümer wurde von einigen geneidet…


 

Tempelritter – Bespiel –



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Bis zum Verbot des Templerordens sollte sich an den päpstlichen Verordnungen nichts Wesentliches ändern. Sicher ist im Nachhinein betrachtet analog der Geschichte des Templerordens allerdings, dass diese bevorzugte Stellung einer der wesentlichen Gründe war, die zu Anfeindungen der Kleriker und letztendlich zur Anklage des Ordens führten.

Die wildesten Legenden und Verschwörungstheorien… existieren über die Tempelritter: sie hätten Christus verleugnet, das Kreuz bespuckt, sie seien Ketzer gewesen… Maßgeblich durch König Philipp IV wurde dieser „Rufmord“ initiiert… bei der Kirche fand er derzeit einen Verbündeten.

An einem Freitag dem 13. im Jahre 1307 ließ Philip alle Templer verhaften und einkerkern – dies mit Unterstützung der Kirche durch Papst Clemens V. Später – so ein Dokument aus den Geheimen Archiven des Vatikan**, habe der Papst die unter Folter zum Okkultismus, Hexerei, Homosexualität und Ketzerei angeklagten und „geständigen“ Templer wieder freigesprochen.

Papst Clemens V., hielt sich bis 1309 die meiste Zeit abwechselnd in Bordeaux, Poitiers und Toulouse auf - danach, 1309, wurde Avignon sein Stuhl.

Wegen Häresie und Blasphemie ließen Papst Clemens V. und König Philipp IV von Frankreich alle Templer im Land verhaften. In „Templerprozessen“, durchgeführt durch französische „General-Inquisiteure“, wurden unter Folter Geständnisse erpresst.

1312 wurde nach einer entsprechenden Sitzung vom Papst Clemens V. eine Urkunde verkündet: die Bulle 'Vox in excelso'

Der Orden der Templer wurde nun mit allen Institutionen aufgelöst, die reichlichen Güter des Ordens wurden offiziell den Johannitern übergeben. Der reiche Besitz der Templer fiel i.d.R. an die jeweiligen Könige im Reich. Es heißt, dass der Johanniterorden dem französischen König, Philip IV., genannt „ der Schöne“, eine Million Pfund für die Templerbesitzungen gezahlt haben soll - in der offiziellen Variante heißt es aber auch, dass der Johanniterorden den Besitz des Templerordens „einfach“, sprich ohne Zahlung, übernommen hätten. Aufgrund der Historie um den Templerorden ist vermutlich die erste Variante richtig, war doch die Kriegskasse des französischen Königs ziemlich leer und der französische Königshof der Auslöser für den „schlechten Ruf“ der Templer.

Diejenigen Tempelritter, die die Gefangenschaft während der Verhöre überlebten endeten letztendlich als Ketzer auf dem Scheiterhaufen. Die Aussagen, die unter Folter erpresst wurden, wurden im Laufe der Prozesse widerrufen – diese Widerrufe gaben erst recht „grünes Licht“ für den Scheiterhaufen – sprach man nun von Rückfälligkeit…

Aus welchen Gründen auch immer griff die Freisprechung von Papst Clemens V. – der derweil in Avignon und damit relativ weit weg von Paris residierte - nicht…


 

Philipp IV - der Schöne



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Durch eine öffentliche Gerichtssitzung vor den Toren von Notre-Dame de Paris (1314) sollte allen Christen noch einmal vorgeführt werden, dass der Orden schuldig und die Verbrechen des einst so ruhmreichen Ritterordens bzw. seiner Mitglieder verabscheuungswürdig und verurteilenswert seien. Der Schauplatz für diese letzte Stunde des Templer-Ordens war offensichtlich gut gewählt. König Philipp IV . persönlich erklärte die Angeklagten bei dieser Inszenierung für schuldig, noch am gleichen Abend wurden

Jacques de Molay (der letzte erste Großmeister des Templerordens ) und Hugue de Pairaud ( der zweithöchste Würdenträger des Ordens) durch die Inquisition auf dem Scheiterhaufen als Ketzer verbrannt. Molay soll den Papst und den König auf dem Scheiterhaufen verflucht haben, Pairaud soll man die Zunge herausgeschnitten haben…

Philipp IV., König von Frankreich, und Papst Clemens V., starben noch im selben Jahr.

Da die Geschichte der Templer eine unendliche Vielfalt bietet, werden natürlich auch heute wieder Nachforschungen angestellt.
Wie aus einem „relativ neuen alten“ Dokument aus den Geheimarchiven des Vatikans bekannt wurde, hat Clemens V. die Tempelritter nach seiner Verurteilung zur Ketzerei wieder frei gesprochen. Ein Dokument, welches dies belegt, wurde wie es heißt im 19.Jh. in den Archiven des Vatikan entdeckt, geriet aber wieder - bis jetzt, Oktober 2007, in Vergessenheit (Anmerkung: die von der ARD ausgestrahlten „tagesthemen“ berichteten am 25.10.2007 über die Rehabilitierung des Ritterordens mit der Schlagzeile „Papst Clemens V. sprach die Tempelritter von Ketzerei frei“ – einer sog. „Sensation mit Abstrichen“ ).

Heute würde man den ganzen Vorfall - die Denunzierung des reichen Templerordens mit deren Auflösung und den anschließenden Hinrichtungen der Mitglieder auf dem Scheiterhaufen – als Justizmord bezeichnen. Durch die Auflösung des reichen Templerordens kassierte der „schöne“ und „klamme“ Philip für seine Kriegskasse deren Vermögen ein ….


Wie auch immer die „wahre Geschichte der Tempelritter“ gewesen war – sie bietet nach wie vor reichlich „Stoff“….


Hinweis: Jakobsweg-Etappe Camino Francés, z.B. Terradillos de Templarios
ferner „Militia Templi“, Heiliger Gral, Bundeslade, Geschichtliches über das Pilgern,


 

Scheiterhaufen –Beispiel -



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