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Sens

Die Stadt Sens in Burgund ( Bourgogne ) kann historische Spuren bis in die Zeit um 15.000 v. Chr. zurückverfolgen. Die im französischen Département Yonne* (*wo sich auch Vézelay befindet) gelegene Stadt war auch für Pilger des Mittelalters Ziel auf ihrem Weg.


In Sens befindet sich die Abtei Saint-Pierre-le Vif, eine Anlage, die zu Beginn des 6.Jh. von der Tochter des Frankenkönigs Theuderich I (Theudechild) gegründet und die nach ihrem Tod auch hier bestattet wurde.

Das Kloster untersteht seit etwa 564 den Regeln der Benediktinern. Im 10.Jh. (999) wurde die Abtei zu einem reinen Männerkloster.

Weiter gab es in Sens die Abtei Sainte-Columbe. Um 620 wurde über dem Grab der Heiligen Kolumba von Sens durch Merowingerkönig Chlothar II diese Abtei gegründet. Die Abteikirche wurde im 18.Jh. (1792) zerstört – die Reliquien der Heiligen Kolumba, die sich bis dahin in der Kirche befanden, überlebten dieses Ereignis nicht. Es heißt, ihre Gebeine seien zerstreut worden…Im 19.Jh. wurde an der Stelle, wo einst die ursprüngliche Kirche stand, eine Kapelle die Chapelle de l'Immaculée Condeption (Kapelle der unbefleckten Empfängnis).

Erwähnenswert scheint die heute „eher unbedeutende“ Stadt im Hinblick auf die Geschichte des Pilgerwesens, die Jakobswege und die Frankenwege, die nach Rom und Santiago de Compostela führten.

Nicht nur der Name der Abtei von Theuderich gibt Hinweise auf den Apostel Petrus (Abtei Saint-Pierre-le Vif - soz. „lebhafter Betrieb beim Heiligen Petrus“) und auf die Bedeutung innerhalb der Kirche des Frankenreichs,

Auch die Abtei Sainte-Colombe liefert Hinweise auf Pilger, so z.B. Thibauld, Sohn des ersten Großmeisters des Templerordens, der hier bis 1136 Abt war oder auch Thomas Becket, der in der Zeit 1165 bis 1170 in der Abtei gelebt hat.

Und nicht zuletzt…auch die Kathedrale Saint-Étienne, die –wie überall in den „Hochburgen“ der mittelalterlichen Pilgerziele – auf einem Vorgängerbau entstand.



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Die Kathedrale von Sens entstand im frühen 12.Jh. und befindet sich nicht weit weg von der „Basilika Saint-Denis“, eine ehemalige Abteikirche in der Stadt Saint-Denis, die nördlich von Paris liegt, seit dem Ende des 10.Jh. Grabstätte fast aller französischen Könige und Königinnen ist und Dionysius geweiht wurde – dem ersten Bischof von Paris, der analog der Überlieferung in der Zeit der Christenverfolgung um das Jahr 250 auf dem Montmartre enthauptet wurde und – analog einer Legende - nach dieser seinen Kopf aufnahm und bis zum Standort der heutigen Kirche gepilgert ist – wo er letztendlich zusammengebrochen und beerdigt worden sei..

Nicht unerwähnt bleiben sollte zur Stadt Sens, dass analog der Überlieferung ein Kathedralenbaumeister mit Namen „Wilhelm von Sens“ (um 1175) den Chor der Kathedrale von Canterbury neu errichtet hat, womit er auch wahrscheinlich die erste englische Phase der Gotik (Early English) eingeleitet hat.

Es war wohl offensichtlich kein Geringerer als Thomas Becket, der die Kontakte geknüpft und die Freundschaft gepflegt hat – war er selbst doch im Frankenreich als Gast im Kloster Sainte-Colombe doch sehr freundschaftlich aufgenommen worden.


 

Kathedrale Saint-Étienne in Sens



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