Rosalia de Castro

Eine der berühmtesten Einwohnerinnen von Santiago de Compostela ist die 1875 verstorbene Lyrikerin Rosalía de Castro.

Die am 24. Februar 1837 als „Tochter unbekannter Eltern" in Santiago de Compostela getaufte Rosalía de Castro war ein Kind der Adligen Teresa de Castro und des Priesterseminaristen José Martínez Viojo; die Schwester des Vaters, María Francisca Martínez, wurde Taufpatin der nicht nur unehelich sondern auch während des Zölibats gezeugten Rosalía.

Rosalía hatte das große Glück, nicht in einem Waisenhaus sondern in der Obhut der Taufpatin aufzuwachsen, dies in der Nähe Santiago de Compostelas bei der Familie ihres Vaters in Ortońo.

Rosalía de Castro wurde Lyrikerin, verfasste ihre Werke überwiegend in galicischer Sprache und sorgte mit Themen wie der regionalen Landschaft sowie der landestypischen Sehnsucht und Melancholie für die Aufwertung der galicischen Literatur.

Von 1871 bis 1875 lebte Rosalía de Castro in La Coruna.

Als bedeutendstes lyrisches Werk Castros in kastilischer Sprache gilt die 1884 veröffentlichte Gedichtsammlung En las orillas del Sar. Sie wird noch heute sprachlich als wegweisend für die Moderne Lyrik angesehen. En las orillas del Sar wird als ihr Hauptwerk angesehen, und es fand in An den Ufern des Sar auch eine deutsche Übersetzung.

Als Rosalía de Castro am 15. Juli 1885 in dem kleinen Ort Padrón bei Santiago de Compostela verstarb, verlor Galizien an diesem Tage seine vermutlich innovativste Dichterin.
So mancher Santiago-Pilger , der den Pilgerweg Camino Portugues als Reiseroute gewählt hat, besucht auf seinem Weg auch das Grab Rosalía de Castros.Und der eine oder andere nimmt ihre Lyrik auch zum Anlass, auf seiner Pilgerreise die spanische Sprache zu erlernen.

Hinweis: Spanien, Sprachverständigung auf dem Camino Santiago, Rías Baixas, Pilgeralltag