Nimwegen

Die Hansestadt Nimwegen / Nijmegen im Osten der Niederlande (Gelderland) kann auf eine lange Historie bis mindestens in die Zeit des Römischen Reichs zurückblicken.
Die in der Nähe der Grenze zur deutschen Region Niederrhein gelegene Stadt ist wie Maastricht eine der ältesten Städte in den Niederlanden.

Nimwegen liegt 15 km südlich von Arnheim in der Nähe der deutschen Städte Kranenburg und Kleve. Durch Nimwegen fließt die Waal, ein Fluss, der bei Pannerden als einer der Flüsse des Rhein-Deltas aus dem Rhein entsteht.

Einst römischer Militärstützpunkt Noviomagus Batavorum übernahm Karl der Große im Jahr 777 das derzeit verlassene Kastell und gründete hier eine Pfalz.

Frankenwege, Via Francigena, Via Franconum

In der Pfalz wurde Anfang des 11.Jh. (ca.1030) die dem St.Nikolaus geweihte Kapelle erbaut.
Die St.Nikolaus-Kapelle/ ( Nikolaas Kapelle), ein kleiner Zentralbau, wurde nach dem Vorbild der karolingischen Pfalzkirche in Aachen erbaut: ein Oktogon mit 16eckigem, zweigeschossigem Umgang.

Wie früher ist Nimwegen / Nejmegen heute Pilgerstation für Rom- und Santiago-Pilger.

Im 12.Jh. baute Friedrich Barbarossa, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, baute die Pfalz in eine Burganlage um. Davon ist mittlerweile aber nur noch ein kleiner Teil übrig geblieben.

Sehenswert ist die mitten im Zentrum der Stadt gelegene Stevenskerk oder Grote kerk (Große Kirche).
Die älteste und größte Kirche der Stadt befindet sich auf dem St.Stevenskerkhof 62.
Die Geschichte dieses sakralen Gebäudes geht zurück bis ins 7. Jh.

Die erste Nijmeger Pfarrkirche, die der Hl.Gertrudis geweiht war, befand sich im Bereich der Burg.
Unter Heinrich VII. wurde Nimwegen 1230 freie Reichsstadt.

Im Mittelalter entwickelte sich aus der Römerstraße ein wichtiger Handelsweg, der das Rheinland mit der Nordsee verband.

Mittelalterliche Pilger und Wallfahrer waren auf dieser Route zu den Heiligen des Rheinlandes, aber auch nach Rom und nach Santiago de Compostela unterwegs.

Wege des Jakobus - > Pilgerweg Nimwegen-Köln

Mitte des 13.Jh., zur Blütezeit des mittelalterlichen Pilgerwesens, stellte das Kölner Stift St.Aposteln als Pfarrherr ein Gelände im Zentrum der Stadt zur Verfügung, auf dem eine neue Kirche errichtet werden konnte. Unter Otto II. begann 1250 der Bau der Stevenskerk. Diese wurde 1273 von Albertus Magnus dem Heiligen Stephanus geweiht.
Die Stevenskerk wurde in vom 13. bis ins 16. Jh. um einen beeindruckenden Chorgang erweitert. Im 15.Jh. erteilte Papst Pius IV seine Zustimmung für die Errichtung eines eigenen Kapitell in der Stevenskerk (1475).

Die Stevenskerk dominiert bis heute die Silhouette von Nimwegen.

Nijmegen / Nimwegen ist heute bekannt für den internationalen Vier-Tage-Marsch über 200 km, ein jährliches Ereignis im Juli, an dem zu Fuß und pro Tag Distanzen von 30-50 km zurückgelegt werden.

Geschichte des Pilgerwesens